Wenn der Tod zu Hause eingetreten ist, rufen Sie umgehend einen Arzt (den Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Notrufnummer 116117) an. Dieser muss den Tod offiziell feststellen und einen Totenschein ausstellen. Bewahren Sie dieses Dokument sorgfältig auf, es ist für alle weiteren Schritte unerlässlich.
Ist der Tod in einem Krankenhaus oder Pflegeheim eingetreten, werden die notwendigen Schritte zur Todesfeststellung und Ausstellung des Totenscheins in der Regel vom Personal übernommen. Sie werden darüber informiert und erhalten den Totenschein.
Bei einem Todesfall im öffentlichen Raum oder aufgrund eines Unfalls muss immer die Polizei (Notruf 110) informiert werden. Sie leiten die weiteren Schritte ein, die auch die Benachrichtigung eines Arztes umfassen.
Informieren Sie die engsten Familienmitglieder und Freunde, die vom Tod erfahren sollten. Wenn es Ihnen schwerfällt, bitten Sie eine vertraute Person, Sie dabei zu unterstützen. Überlegen Sie, ob es eine Person gibt, die die traurige Nachricht an andere weitergeben kann, um Sie zu entlasten.
Nehmen Sie sich, wenn möglich, etwas Zeit für einen persönlichen Abschied am Sterbeort. Es ist wichtig, diesen Moment bewusst zu erleben, bevor der Körper überführt wird.
Falls der Tod zu Hause eingetreten ist, müssen Sie nicht sofort Entscheidungen über die Überführung treffen. Der Körper kann für einige Stunden oder sogar bis zu 36 Stunden zu Hause verbleiben, bevor er abgeholt werden muss. Erkundigen Sie sich bei dem Arzt, der den Totenschein ausstellt, nach den genauen Fristen in Ihrem Bundesland.
Sobald der erste Schock etwas nachlässt, stehen einige organisatorische Aufgaben an. Scheuen Sie sich nicht, um Hilfe zu bitten.
Das Bestattungsunternehmen wird Sie umfassend beraten und Ihnen verschiedene Bestattungsarten (Erd-, Feuerbestattung etc.) sowie Optionen für die Trauerfeier aufzeigen. Überlegen Sie, welche Wünsche der Verstorbene hatte oder welche Art des Abschieds am besten zu ihm passt.
Besprechen Sie Details wie den Termin, den Ort der Beisetzung, die Gestaltung der Trauerfeier (Musik, Redner, Blumenschmuck) und die Auswahl von Sarg oder Urne. Nehmen Sie sich Zeit für diese Entscheidungen und lassen Sie sich nicht drängen.
Das Bestattungsunternehmen übernimmt in der Regel die Anzeige des Todes beim Standesamt und die Beantragung der Sterbeurkunden. Sie benötigen mehrere Ausfertigungen der Sterbeurkunde für verschiedene Behörden und Versicherungen.
Setzen Sie sich mit der Rentenversicherung in Verbindung, um eventuelle Ansprüche auf Witwen-/Witwerrente oder Waisenrente zu klären.
Informieren Sie die Krankenkasse des Verstorbenen.
Informieren Sie Banken, Bausparkassen und alle weiteren Versicherungen (z.B. Lebens-, Unfall-, Haftpflichtversicherungen) über den Todesfall. Klären Sie, welche Schritte notwendig sind, um Konten aufzulösen oder umzuschreiben.
Kündigen Sie laufende Verträge wie Mietverträge, Strom, Gas, Telefon, Internet, Zeitungsabonnements, GEZ und Vereinsmitgliedschaften. Achten Sie auf die Kündigungsfristen.
In all den organisatorischen Aufgaben dürfen Sie Ihre eigene Trauer nicht vergessen.
Scheuen Sie sich nicht, Freunde, Familie oder professionelle Trauerbegleiter um Unterstützung zu bitten. Es ist keine Schwäche, in dieser Zeit Hilfe zu benötigen. Lassen Sie andere praktische Dinge für Sie erledigen oder einfach nur zuhören.
Versuchen Sie, ausreichend zu schlafen, sich gesund zu ernähren und kleine Pausen einzulegen. Trauer ist körperlich und emotional erschöpfend. Erlauben Sie sich, traurig zu sein, zu weinen oder auch mal wütend zu sein. Es gibt kein "richtiges" Trauern.
Finden Sie Wege, dem Verstorbenen zu gedenken. Das kann durch das Betrachten von Fotos, das Erzählen von Geschichten oder das Schaffen eines kleinen Erinnerungsortes geschehen.
Der Verlust eines geliebten Menschen ist ein Marathon, kein Sprint.
Die ersten Tage sind oft die chaotischsten, aber mit jedem kleinen Schritt, den Sie gehen, wird es etwas übersichtlicher. Seien Sie geduldig mit sich selbst und wissen Sie, dass Sie nicht alleine sind.